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Einweihung der neuen Bergrettungswache in Wutach

12.01.2015

Die neue Bergrettungswache in Wutach ist ein Gewinn für die ganze Region.

- von Juliane Kühnemund (Badische Zeitung) (12.01.2015) -

WUTACH. "Die Bergwacht Wutach leistet hervorragende Arbeit. 900 Einsätze in 18 Jahren – das macht deutlich, welch hohe Bedeutung die ehrenamtlichen Retter in der Region haben." Dies sagte der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall am Freitagabend bei der Einweihung der neuen Bergrettungswache in Ewattingen. Größten Respekt zollte der Minister, der für das Rettungswesen im Land zuständig ist, dem Leiter der Wutacher Bergwacht, Lothar Schmidt. "Schmidt ist die Stimme der Bergwacht", und diese Stimme sei auch in Stuttgart nicht zu überhören gewesen.

Die Räume der neuen Bergrettungswache in Wutach waren fast zu klein, um all die Gäste aufzunehmen, die gemeinsam mit der Wutacher Bergwacht die offizielle Einweihung der Bergrettungswache feiern wollten. Bundes-, Landes-, Kreis- und Kommunalpolitiker waren gekommen, ebenso Vertreter der unterschiedlichsten Rettungsorganisationen, mit denen die Wutacher Bergretter zusammenarbeiten.

FRANK KÜHNEL

Frank Kühnel, Vorsitzender der Bergwacht Schwarzwald, zeigte sich denn auch hocherfreut über die prominente Gästeschar, sei dies doch auch ein Zeichen der Wertschätzung, die man der Wutacher Bergwacht, die 1997 gegründet wurde und sich hervorragend entwickelt habe, entgegenbringt. Dass der Bau der neuen Bergrettungswache in Ewattingen notwendig war, daran ließ Kühnel angesichts der steigenden Einsatzzahlen keinen Zweifel. "Das Ganze wäre aber sicherlich nicht so gelaufen, wenn es Lothar Schmidt nicht gäbe, der sich als Motor der Gruppe direkt, ehrlich und mit einer gesunden Portion Hartnäckigkeit für die gute Sache eingesetzt hatte." Der spontane Applaus bestätigte die Einschätzung des Landesvorsitzenden.

CHRISTIAN MAUCH
"Die heutige Einweihung der Bergrettungswache markiert einen glücklichen Schlusspunkt des dreijährigen Bauprojekts." Der Wutacher Bürgermeister Christian Mauch bezeichnete das Projekt als Meilenstein, der einen Gewinn darstelle für die ganze Region. Wutach habe zwar keine hohen Berge, aber eine Schlucht mit Wildflusscharakter und alpinen Wegen, die jährlich tausende Naturliebhaber und Wanderer anlockt. Abstürze und Unfälle seien die bedauerlichen Begleiterscheinungen im viel frequentierten Canyon. Und um hier schnelle Hilfe im unwegsamen Gelände leisten zu können, brauche es höchst professionelle Retter. Die ehrenamtlichen Helfer der Bergwacht Wutach verfügen über diese Professionalität. Mit der neuen Bergrettungswache, deren Realisierung von der Gemeinde unterstützt wurde, konnten die Arbeitsbedingungen für die Retter erheblich verbessert werden, sagte der Bürgermeister. "Zukunft kann man bauen", sagte Mauch und das habe die Bergwacht getan. Allen voran der Vordenker Lothar Schmidt, der es schaffte, den Stein ins Rollen zu bringen.

MARTIN KISTLER
Auf die Leistungen der ehrenamtlichen Helfer ging Landrat Martin Kistler ein. Die ehrenamtlichen Organisationen seien die Grundpfeiler der sozialen Gesellschaft. Größten Respekt hätten die Retter der Bergwacht Wutach verdient, die – wenn Not am Mann ist – alles stehen und liegen lassen und zum Einsatz eilen, wobei sie sich oftmals selbst in Gefahr bringen. "Kommen Sie nach Einsätzen immer heil nach Hause", gab der Landrat den Helfern mit auf den Weg, die er als Garant für die Sicherheit der Menschen in der Schlucht bezeichnete.

INA GEIB
Um den Segen Gottes für die neue Bergrettungswache und alle, die hier arbeiten, bat die evangelische Pfarrerin Ina Geib, die die Rettungswache weihte. Die Pfarrerin sprach die großen Belastungen an, denen die Retter bei Einsätzen ausgeliefert sind. "Im Notfall muss alles funktionieren, es gilt, von Null auf 100 zu fahren, das ist unheimlich anstrengend", sagte die Pfarrerin, die deutlich machte, dass man den ehrenamtlichen Helfern, die bereit sind, sich unter Einsatz des eigenen Lebens den Gefahren zu stellen, sehr viel zumute.

REINHOLD GALL
Auf die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements ging auch Innenminister Reinhold Gall ein, der einräumte: "Ich bin gerne hier nach Wutach gekommen, die Einweihung einer Bergrettungswache ist für mich eine Premiere." Der Bau der Bergrettungswache war zweifelsohne notwendig, meinte der Minister und bezeichnete den dafür gewährten Zuschuss des Landes als gut angelegtes Geld. Was die Arbeit der Bergretter betrifft, könne man nur den Hut ziehen. Sie seien nicht nur da, wenn sie gebraucht werden, sondern sie seien auch bereit, viel Zeit in Aus- und Weiterbildungen zu investieren. Ein großes medizinisches Wissen sei Voraussetzung für kompetente Hilfeleistung. "Nehmen sie meinen heutigen Besuch als Zeichen der Wertschätzung für ihre Arbeit", sagte der Innenminister.

SCHLÜSSELÜBERGABE
Eigentlich hätte Planer Daniel Wiest den symbolischen Schlüssel für die neue Bergrettungswache übergeben sollen, er konnte aber wegen Krankheit nicht zur Feier kommen. Für ihn war Schornsteinfegerin Georgina Treisch zur Stelle, die nicht nur den Schlüssel überreichte, sondern auch noch als symbolische Glücksbringerin fungierte. Gesanglich umrahmt wurde die Feier von Sonja Letzin und Julia Schmidt. Im Anschluss führte Lothar Schmidt durch den Neubau, dessen Kosten sich auf rund 340 000 Euro summiert hatten. Schmidt bedankte sich bei allen, die die Bergwacht Wutach unterstützen, bevor der denkwürdige Tag noch in lockerer Runde, bei Speisen und Getränken, kräftig gefeiert wurde.

von links: Landrat Martin Kistler, Thomas Dörflinger MdB, Klaus Schüle, Frank Kühnel (Landesvorsitzender Bergwacht), Gabriele Schmidt MdB, Innenminister Reinhold Gall, Lothar Schmidt (Leiter der Bergrettungswache) und Wutachs Bürgermeister Christian Mauch | Bild: Wilfried Dieckmann
von links: Landrat Martin Kistler, Thomas Dörflinger MdB, Klaus Schüle, Frank Kühnel (Landesvorsitzender Bergwacht), Gabriele Schmidt MdB, Innenminister Reinhold Gall, Lothar Schmidt (Leiter der Bergrettungswache) und Wutachs Bürgermeister Christian Mauch | Bild: Wilfried Dieckmann

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